Anonyme Rede eines Facharztes, vorgetragen am 12.03.2022 im Berliner Mauerpark

Liebe Mitstreiter,

In wenigen Tagen ist es so weit. Dann befinden sich Kolleginnen und Kollegen in der Pflege und in Arztpraxen, die sich nicht impfen oder boostern lassen, in einer prekären existenziellen Lebenssituation. Ich gehöre auch dazu.

Ich bin Facharzt, der nicht vollständig geimpft, seine Praxis schließt bzw. ein Berufsverbot erhält, sollte sich an der Gesetzgebung bzw. deren Vollstreckung nichts ändern. Ich bin kein Feigling, weil ich die Rede nicht persönlich halte. Freunde und Mitarbeiter haben mir dringend davon abgeraten. Wer eine „falsche“ Meinung hat, wird heute in seiner Existenz bedroht, muss Repressalien fürchten, wie Kollegen, die an dieser Demonstration ebenfalls teilnehmen.

Ich bin auch kein Impfgegner. Die Impfung ist eine der größten Errungenschaften der Medizin. Keine andere Methode der Medizin hat so viele Menschenleben gerettet wie diese. Das sind Sätze aus einer Publikation, die ich vor vielen Jahren geschrieben habe. Doch Impfung ist nicht gleich Impfung.

Geimpft wurde ich einmal mit J&J, habe damit guten Willen gezeigt, danach jedoch Null Antikörper bekommen. Stattdessen eine Nebenwirkung in Form eines Long-Covid-Syndroms und dies dem PEI gemeldet. Weitere Impfungen erachte ich derzeit aus folgenden Gründen für nicht sinnvoll:
– Es gibt keinen spezifischen Impfstoff gegen die aktuell kursierende Virusvarianten
– Es entsteht keine sterile Immunität, egal mit welchem Impfstoff
– Es entsteht kein Fremdschutz gegenüber anderen Menschen, egal wie oft geimpft
– Die aktuelle epidemische Lage mit harmlosen Virus-Varianten erfordert keine Kanonen auf Spatzen
– Ein bis Herbst anhaltender Impfschutz ist medizinisch unrealistisch

In einer Nachricht vom 17. Januar habe ich Herrn Wiehler, den Präsidenten des RKI, zum Rücktritt aufgefordert. Nicht wegen dessen Nacht- und Nebelaktion mit willkürlicher Rückstufung des Genesen-Status auf 3 Monate, sondern in der Sache an sich. Warum? Herr Professor Wieler:

Jeder Medizinstudent weiß, dass eine mit dem Vollvirus durchgemachte Infektion eine stärkere, komplettere und länger anhaltende Immunität hinterlässt, als ein Schnipsel des Erregers, mit dem geimpft wird. Im besten Fall entsteht hier eine Spike-Protein-Immunität, jedoch kein Vollschutz, wie nach einer Lebendinfektion. Ein Naturgesetz der Medizin.
Erst testen, dann impfen. Denn wer immun ist, braucht keine Impfung mehr. Den nicht gebrauchten Impfstoff könnte man an Menschen in armen Ländern verschenken. Was die Firma Pfizer im Übrigen freiwillig tun könnte. Da mangelt es an Solidarität, nicht bei den bisher Ungeimpften, die bis zum 15. März heldenhaft in der Pflege oder in den Arztpraxen ihren Mann oder ihre Frau stehen. Danach soll für sie alles anders sein, von einem zum anderen Tag. Bis dahin ging es doch auch.
Jeder Medizinstudent weiß auch, dass ein in den Arm gespritzter Impfstoff keine Immunität im Rachen und damit keinen Fremdschutz erzeugt. Mit der gegenteiligen Begründung macht man aber den nicht oder nicht vollständig Geimpften ein schlechtes Gewissen, sie wären nicht solidarisch, sogar asozial.


Es ist auch die Sprache, die keine zweite Meinung duldet und fassungslos macht. In dieser ausgelegten Postkarte heißt es: „Willst Du mit mir gehen? Zur Impfung, zur Beatmung oder zur Beerdigung“, gesponsert vom Oberbürgermeister in Rostock.
Jeder Medizinstudent kennt auch den infektiösen Prozess. Dieser ist eine Waage aus der Virulenz des Erregers, d.h. dessen Gefährlichkeit auf der einen Seite und der Gegenwehr auf der anderen: das Immunsystem und dessen Resistenz. Dank der permanenten Auseinandersetzung unseres Immunsystems mit unzählige Erregern im Verlauf der Evolution ist es nahezu perfekt, gerade bei Kindern, die sich auf diesen Schutz verlassen können und deshalb nicht gegen jedes Virus geimpft werden müssen.

Beide Schalen der Waage sind variable Größen, das heißt, je gesünder wir leben, je mehr wir das Immunsystem stärken, desto geringer sind die Chancen des Erregers, uns krank oder schwer krank zu machen. Jeder Medizinstudent weiß auch: Ansteckung ist nicht gleich Infektion, Infektion ist nicht gleich Krankheit und Krankheit ist nicht gleich der Tod. Das sind völlig verschiedene Stadien einer Besiedlung oder einer Krankheit. Jeder Medizinstudent weiß auch, dass sich Viren abschwächen, wie im Falle von Corona. Die Waage verschiebt sich also auch dadurch zugunsten der Menschen. Das Virus ist kein Killer mehr, sofern es einer war.

Damit zurück zur Frage, ob man sich jetzt noch impfen lassen soll, mit einem Impfstoff, der Geschichte ist oder auf Vorrat für den Herbst, wie die Politik argumentiert. Die Antwort ist Nein.

Ein Punkt noch einmal. Viele Geimpfte haben einen Eigenschutz, aber einen nur sehr geringen Fremdschutz. Belege hierfür gibt es beinahe jeden Tag. Nach drei Impfungen befindet sich Ministerpräsident Ramelow, weil positiv getestet in Quarantäne, ebenso die Fußballmannschaft von Mainz 05, obwohl lückenlos geimpft und gesund, daher anlasslos getestet.
Auch das ist absurd: In 4 000 Jahren Medizin haben wir bisher nur Kranke getestet, nie Gesunde. Auch das ist seit Corona anders und gehört abgeschafft.

Liebe Politiker aller Parteien:
Nehmen Sie die partielle Impfpflicht zurück und erkennen Sie den echten Genesenen-Staus an. Erlauben Sie Freiwilligkeit, Eigen- und Fremdverantwortung, wie es die Pflegekräfte schon immer tun. Ein „Schuss“ in den Arm trainiert eben nicht das Immunsystem im Rachen, wo das Virus andockt und übertragen werden kann. Lasst daher alle Pfleger weiterarbeiten.
Der beste Booster ist ein inzwischen schwaches Virus und ein starkes Immunsystem – nicht der Kunststoff aus der Fabrik.
Meine Befürchtung aber ist: Die Politik wird sich diese beiden Trophäen nicht nehmen. Deswegen bin ich hier, nicht auf der Bühne, aber mit und unter Euch.


Ich danke dem Verleser meiner Worte und Euch für Euren Mut und Eure Tapferkeit. In der Bibel steht, fürchtet Euch nicht. Zuversicht ist gefragt, auch in der Politik.