Offener Brief von engagierten Angehörigen der Berliner Feuerwehr – verlesen von Tina-Maria Aigner am 12.02.2022 auf der Friedlichzusammen-Demo

Tina-Maria: „Nicht nur die Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, sind schon jetzt von der einrichtungsbezogenen Impfpflicht ab Mitte März betroffen. Es gibt noch eine weitere Berufsgruppe. Unsere Feuerwehr. Und auch sie hat durch den Rettungsdienst einen direkten Einblick in das Pandemiegeschehen und die veränderten Auswirkungen seitdem geimpft wird.

Und auch dort wurden über die Monate ein paar Menschen stutzig, haben sich über Erfahrungen ausgetauscht und sich zusammengeschlossen. Sie haben z.B. intern eine Umfrage gestartet zum Thema Impfnebenwirkungen. Unter den Befragten kam z.B. folgendes heraus: Knapp 50% haben den Eindruck, dass die Zahlen bei Herzerkrankungen steigen. 32% haben den Eindruck, dass es mehr Schlaganfälle gibt. 45% haben den Eindruck, dass mehr jüngere Patienten Herzbeschwerden und Schlaganfälle erleiden. Und 60% sind der Meinung, dass Impfnebenwirkungen nicht oder nur sehr ungern erfasst und benannt werden. Zum Thema „mehr Schlaganfälle“ hat sich ein Mitarbeiter aus der Leitstelle die Mühe gemacht und ganz konkrete Zahlen aus deren internem System rausgezogen. Verglichen wurden die Monate Sep., Okt., Nov. Von 2017 bis 2021. In den Jahren 2017 bis 2020 gab es im Durchschnitt, alleine nur in Berlin, 750 gemeldete Schlaganfälle im Monat. Im Jahr 2021 im Durchschnitt schon 850 gemeldete Fälle. Das sind 13% mehr Schlaganfälle.

Sie wollten nicht schweigen und haben einen Weg gesucht, um an die Öffentlichkeit zu gehen. Mittlerweile gehen sie auch auf die Straße und geben sich, teilweise durch ausgemusterte Helme, als Feuerwehr-Männer und -Frauen zu erkennen. Und sie haben einen offenen Brief geschrieben, in dem sie ihre Kritik äußern. Dieser Brief ging intern an die höchsten Stellen und auch an die Senatsverwaltung für Inneres. Und sie haben/und werden ihn in Zeitungen veröffentlichen. Ich werde heute, stellvertretend für alle hier anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Feuerwehr, den Brief verlesen. Denn es kann ganz klare Konsequenzen geben, für jemanden, der sich öffentlich als Kritiker outed, auch wenn er als Privatperson seine Meinung überall vertreten kann, wissen wir alle, dass es immer Wege gibt, jemanden zu degradieren und/oder zu bestrafen.

Sehr geehrte Mitglieder des Abgeordnetenhauses von Berlin,
Sehr geehrte Damen und Herren der Senatsverwaltung für Inneres,
Sehr geehrte Behördenleitung der Berliner Feuerwehr,


wir sehen uns infolge der aktuellen Entwicklungen dazu genötigt, sie mit diesem dramatischen Appell
aufzufordern, sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, die Umsetzung der sogenannten
einrichtungsbezogenen Impfpflicht auszusetzen.

Wir sind über 450 Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen und Laufbahnen der Berliner Feuerwehr.
Wir verrichten seit Jahren engagiert am Bürger dieser unserer Stadt den Dienst in der Leitstelle, in den
rückwärtigen Bereichen, im feuerwehrtechnischen Einsatzdienst, im Rettungsdienst und in der Verwaltung
der Berliner Feuerwehr. Wir sind gegen die gängigen Erkrankungen geimpft. Einige von uns sind darüber
hinaus in freier Entscheidung gegen Covid-19 geimpft und teilweise „geboostert“ als auch zum
überwiegenden Teil – in ebenso freier Entscheidung – ungeimpft.

Angesichts des Schreibens der Behördenleitung der Berliner Feuerwehr vom 23. Dezember 2021 sehen wir
das sich abzeichnende Ergebnis der Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht im Hinblick für die
Sicherheit aller Bürger dieser Stadt mit tiefer Sorge! Sollten die von der Behördenleitung insinuierten
Folgen eintreten, ist nach unserer Einschätzung die Sicherheit der Stadt massiv gefährdet. Eine Vielzahl von
uns wird gemäß der kommunizierten Lesart der Behörde schlagartig nicht mehr zur Verfügung stehen und
den Dienst nicht mehr wie gewohnt verrichten dürfen. Wie bereits in unserer Aktion #BerlinBrennt bekannt
gemacht wurde, war die Personalsituation schon weit vor der aktuellen Krise bis zum Reißen angespannt
gewesen und würde nach unserer Einschätzung durch unseren Wegfall ab dem 16.03.22 zu einer
dramatischen und nicht beherrschbaren Sicherheitslage führen. Zusätzlich zu den einhergehenden
Belastungen unserer eigenen persönlichen Situation wären wir dann der Verzweiflung nahe, unsere
Profession „zu helfen“ untersagt bekommen zu haben und somit gezwungen zu werden, die Bevölkerung in
Teilen sich selbst überlassen zu müssen.

Infolge der immer offenkundiger zutage tretenden Erkenntnisse, dass eine Impfung NICHT vor einer
Infektion mit einer Covid-19 Erkrankung schützt oder auch nur ansatzweise pandemisch relevant eine
Infektion weiterer Personen verhindert, verbietet sich nach unserer Interpretation ein derartig tiefer
Eingriff in das Recht auf die körperliche Unversehrtheit der Einsatzkräfte kategorisch! Es ist uns nicht
vermittelbar, dass die bisher verfügbaren Vakzine derartig hinter den kolportierten Versprechungen
zurückbleiben dürfen, aber gleichzeitig alle roten Linien überschritten werden, die in Kenntnis der
verinnerlichten Vergangenheit unseres Landes wohlweißlich gezogen wurden.

Gemeinsam mit vielen Bürgern dieser Stadt haben wir in den vergangenen Wochen, teilweise offen als
Feuerwehrangehörige erkennbar, auf die negativen Folgen hingewiesen und appellieren unter diesen
Bedingungen von dem Wahnsinn einer Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht abzusehen und
die Bürger unserer Stadt vor dem größeren Unheil infolge der Verschlechterung der Sicherheit zu
bewahren. Wir würden uns versündigen, geschwiegen und sie nicht darauf hingewiesen zu haben.

– Die Impfung muss zum Schutze aller weiterhin freiwillig bleiben –
Ihre engagierten Feuerwehrangehörigen